Lehrgänge & Seminare

Erfahrungsberichte

Auf dieser Seite finden sich Erfahrungsberichte von aktiven und ehemaligen Fernabiturienten zu Lehrgängen, Seminaren und Prüfungsvorbereitungen. Die Schilderungen sind subjektiv und reflektieren die persönlichen Erfahrungen der Teilnehmer. Weitere Beiträge willkommen und erwünscht!

 

 

Oberstufenseminar ILS, 2009

Bericht von Jennie, seit Februar 2005 Fernabiturientin und Autorin des Fernabitur-Blogs fernabitur.wordpress.com

 

Nach dem kostenlosen und nur eintägigen Einführungsseminar und dem einwöchigen Mittelstufenseminar war das Oberstufenseminar mein drittes Seminar bei dem ILS. Mittel- und Oberstufenseminar sind kostenpflichtig, allerdings fand ich die Kosten jetzt nicht immens. Das liegt aber auch daran, dass meine Schwiegereltern in Hamburg wohnen und mein Mann einen Firmenwagen (mit Tankkarte) hat und uns somit keine weiteren Kosten entstehen. Mit Hotel und Anreise ist das wohl nicht ganz günstig.
Ich habe mich über das Onlinestudienzentrum angemeldet und relativ zügig eine Anmeldebestätigung bekommen. Gleichzeitig konnte ich aus den Zusatzfächern wählen, denn anders als beim Mittelstufenseminar bezahlt man einen Grundpreis von 150 € für die Grundfächer Mathematik, Deutsch, Englisch (die ja auch nicht abzuwählen sind) und hat dann die Möglichkeit weitere Fächer (die man belegt hat) zu wählen: Geschichte, Sozialkunde, Französisch, Chemie, Biologie. Pro Zusatzfach zahlt man 20 € extra.
Ich habe alle Zusatzfächer bis auf Geschichte belegt und deshalb auch gewählt. Der Stundenplan kam ca. 3 Wochen vor Seminarbeginn und war sogar noch voller als der des Mittelstufenseminars. Insgesamt wurden 50 Stunden angeboten, ich hatte aufgrund von Geschichte nur 47 (Englisch 10, Deutsch 7, Französisch 4, Sozialkunde 3, Biologie 6, Mathematik 10, Chemie 6, Infostunde 1). Zu den einzelnen Fächern:

 

Englisch

Englisch fand ich ganz ok. Wir hatten die gleiche Lehrerin wie im Mittelstufenseminar und der Aufbau der Stunden lief ähnlich ab. Für den Einstieg gab es eine Vorstellungsrunde, selbstverständlich auf englisch, dann einen Vokabeltest der sich sehr auf die zuletzt bearbeiteten Hefte bezog, danach ein wenig Grammatik und zuletzt einen freien Teil, hier ein Gedicht und eine Kurzgeschichte. Insgesamt aber um einiges schwieriger als im Mittelstufenseminar aber machbar.

Deutsch

Deutsch war – meiner Meinung nach – besser als im Mittelstufenseminar, was aber auch am Lehrer gelegen haben könnte. Wir haben eine Kurzgeschichte durchgesprochen und interpretiert, danach gab es wertvolle Tipps für die Prüfungen.

Französisch

Mein persönliches Lieblingsfach beim Seminar. Aber nicht nur meins, wir waren uns ALLE hinterher sicher, wir hätten am liebsten den ganzen Tag weitergemacht. Ein großes Kompliment an den Lehrer, denn gerade mit sehr unterschiedlichem Lernstand sicher nicht die leichteste Aufgabe. Allerdings hat er sich aber auch nicht an das Buch gehalten, sondern wir haben einfach Übungen mit einfacheren Vokabeln gemacht. War wirklich toll!

Sozialkunde

Wer regelmäßig den Soku-Chat im Onlinestudienzentrum besucht, wird wahrscheinlich schon mit der Fragetechnik von Herrn Dr. Krämer vertraut sein… und die hat es in sich. Keine einfachen Stunden. Kein „Laberfach“ wie in der Schule, anstrengend aber gut.

Biologie

Auch Biologie fand ich besser als im Mittelstufenseminar obwohl auch hier einiges vom Ablauf ähnlich war. Es wurde z.B. keine Wiederholung gemacht, sondern vorgearbeitet. Es war sehr interessant und aktuell (z.B. die Funktionsweise von Aids-Tests) und hat noch mal gezeigt, das Biologie kein reines auswendig - Lernfach ist, sondern hier mit einigem (ok, ziemlich vielem) Grundwissen kombiniert werden muss. Die selbst zu bearbeitende Aufgabe (Vererbungslehre) war allerdings leicht und hat Spaß gemacht.

Mathematik

Auch in Mathe hatten wir den gleichen Lehrer wie im Mittelstufenseminar, doch hier war ich echt enttäuscht. Ähnlich wie beim Mittelstufenseminar hat er auch hier gefragt was wir machen wollen, aber er hat keine Anfragen geblockt. So standen Themen wie Logarithmen plötzlich auch wieder auf der Liste… etwas was schon beim Mittelstufenseminar Thema war und was – meiner Meinung nach – nicht unbedingt im Oberstufenseminar wiederholt werden musste. Nachdem wir die ersten 5 Stunden nur Wiederholung gemacht haben, haben wir (also ein paar wenige von uns) dann in den nächsten 5 Stunden auf Differenzialrechnung bestanden. Schließlich ist das Prüfungsthema und die das letzte Seminar in dem noch Wissen vermittelt werden kann (das allerletzte ist direkt vor den Probeklausuren, da wird aber vorausgesetzt, dass man alles weiß und hier wird nur noch vertieft).

Chemie

Chemie war hart. Das einzige Fach wo man plötzlich sein Wissen aus den Heften rauskramen musste weil der Lehrer es abgefragt hat. Schwierig, aber da Chemie zu meinen Lieblingsfächern gehört, auch eine Herausforderung. Hat Spaß gemacht (allerdings nicht allen). Übrigens das einzige Fach für das ich abends noch mal den Rechner angeschmissen habe am Abend vor dem zweiten Stundenblock.

Infostunde

Wie zu erwarten war eine Infostunde etwas zu kurz, aber dafür haben wir ein wenig überzogen. Hierbei sprangen eine ganze Menge Prüfungstipps raus, z.B. zur Fächerwahl (der LKs), zur Wahl der Prüfungsthemen für die Mündliche, allgemeine Dinge, Bücher- und Linkempfehlungen für die Prüfungsvorbereitung etc. Wenn man Mittel- und Oberstufenseminar besucht hat merkt man, wie sehr sich die Fragen ändern je weiter man auf die Prüfung zugeht.

Fazit

Grundsätzlich bin ich der Überzeugung, je später im Lernverlauf man geht, desto besser ist es. Die Fragen die man in Bezug auf die Prüfung mit sich herumträgt, ändern sich im Laufe des Lehrgangs und meist hat man das Ziel schon fest vor Augen wenn man in der Oberstufe angelangt ist. Wenn man also nur zu einem Seminar (außer den Prüfungsvorbereitungsseminaren) gehen möchte würde ich auf jeden Fall das Oberstufenseminar favorisieren.
Außerdem ist im Seminar der Kontakt zu Gleichgesinnten ganz nett. Man trifft Leidensgenossen, wobei ich allerdings der Meinung bin, dass man im Fernabitur Einzelkämpfer ist und bleibt, egal ob man jemanden hat mit dem man sich austauschen kann oder nicht.
Für mich persönlich ist der wichtigste Aspekt für ein Seminar die ILS-Betreuung während des Seminars selbst. Man bekommt (natürlich vor allem in der Infostunde) das Gefühl, dass die Abiturprüfungen nicht mehr endlos weit entfernt und diese auch schaffbar sind.
Der Vorteil der Infostunde im Vergleich zu einem Telefonat mit der Studienbetreuung sind die Fragen der anderen Teilnehmer. Hier bekommt man auch Antworten auf Fragen die man sich vielleicht erst einige Wochen oder Monate später gestellt hätte.
Ich kann durchaus empfehlen zu einem Seminar zu gehen falls das finanziell und organisatorisch drin ist. Sie sind keine Pflichtveranstaltung und meiner Meinung nach auch inhaltlich nicht unbedingt erforderlich, geben aber Sicherheit für den letzten Lehrgangsabschnitt.