Optimal vorbereitet ins Finale

Der große Prüfungsratgeber

von Iwona Ciemielewska

 

4. Kapitel

"Ich als externer Abiturient werde während der Prüfungen sicherlich besonders nervös sein! Zum einen habe ich für das Projekt Abitur besonders viel opfern müssen (jede Menge Geld, die gesamte Freizeit, meinen Job, meine Beziehung, mein Familienleben, den Haussegen… oder was auch immer), weshalb ich mich ganz bestimmt selbst unter einen unerträglichen Druck setzen werde. Zum anderen gilt für mich doch ganz besonders das „Alles-oder-Nichts-Prinzip“: Die Arbeit zu Hause ist nichts wert ohne die bestandenen Prüfungen. Wie soll ich diese Tatsachen in der Prüfungssituation überhaupt verkraften?"

Die schlechte Nachricht ist: Ja, diese Gedanken in der Prüfungsphase tauchen häufiger auf und - ja, sie sind lästig. Die gute Nachricht aber ist: Sie werden während Prüfungen selbst so gar keine Rolle spielen. Anders gesagt: Ihr braucht keine Angst zu haben, dass Euch just diese Gedanken während der Prüfungen heimsuchen werden. Selbst dann sogar, wenn ihr versuchen solltet, sie künstlich hervorzurufen. Dafür gibt es zwei wichtige Gründe:

1) Die Prüfungssituation ist an sich so unwirklich und „besonders“, dass ihr für derartige Überlegungen weder Zeit noch Denkkapazitäten übrig haben werdet. Der Adrenalinpegel ist hier im positiven Sinne so hoch, dass Euch selbstquälerische Gehirnaktivitäten garantiert erspart bleiben werden! Ihr werdet einen gewissen „Tunnelblick“ bekommen, der für Prüfungen wohl gar nicht untypisch ist: Ihr werdet nur darauf fokussiert sein, Euer hart erarbeitetes Wissen optimal an den Prüfer zu bringen. Mehr wird Euch in dieser Situation weder interessieren noch beschäftigen.

2) Der Ernst der Situation, die Prüfung nämlich, sowie die Konsequenzen ihres möglichen Bestehens oder aber Nicht-Bestehens für Euer weiteres Leben, werden Euch während der Prüfungen selbst auf keinen Fall gedanklich beschäftigen. Es ist vielmehr so, dass man sich zum „Ernst der Lage“ im Vorfeld und nach den Prüfungen Gedanken macht. Währenddessen hat man definitiv keinen Nerv für innere Dramen! Erst eine ganze Weile danach fühlt man sich zugegebenermaßen etwa so, als sei man vor einem Abgrund einen Schritt zurückgetreten. Dafür aber wird man von einem überwältigenden Glückstaumel des Erfolgs entschädigt….

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