Optimal vorbereitet ins Finale

Der große Prüfungsratgeber

von Iwona Ciemielewska

 

5. Kapitel

"Es wäre alles nur halb so schlimm, wenn ich nur wüsste, dass ich mich richtig vorbereitet habe! Ich selbst kann das letztendlich nur sehr schwer beurteilen. Was ist, wenn ich durchfalle, weil ich zu wenig oder falsch gelernt habe?"

1) Wie schon gesagt: Wichtig wäre, dass Ihr die Prüfungsvorbereitungsseminare besucht. Hier wird Euch die Angst, zu wenig gelernt zu haben, in der Regel vollständig genommen! Hier wird nämlich kein neues Wissen vermittelt, sondern vorausgesetztes Wissen wiederholt und für die Prüfung quasi „optimiert“. Ihr werdet die Prüfungen „üben“ und ganz viele quälende Fragen beantwortet bekommen (sogar unaufgefordert). Eventuelle Wissenslücken (sollten sie nicht ZU dramatisch sein) werden noch schnell gestopft und Verständnisfehler oder Denkblockaden recht effektiv ausgemerzt. Sicherlich kann ein Seminar keine Wunder bewirken: Wer gar nicht gelernt hat, die ruhige Kugel geschoben hat und letztendlich völlig unvorbereitet in die Seminare geht, dem kann wirklich niemand mehr helfen. Der Durchschnittskandidat wird aber feststellen: „Okay, jetzt weiß ich, was ich in der Prüfung abrufen können muss. Jetzt kann es auch losgehen.“.

2) Wichtig ist auch, dass Ihr Euch klar macht: Das Unzufriedenheits- oder Unvollkommenheitsgefühl nach dem Motto „Ich glaube, ich weiß zum Thema XY immer noch nicht genug!“ ist unvermeidlich und wird auch da vorhanden sein, wo Ihr letztendlich mit Einsen abschneiden werdet. Es ist aber so: Absolute Perfektion in der Vorbereitung gibt es NIE! Es ist schlicht unmöglich, für alle Fächer gleich gut gelernt zu haben, alles zu beherrschen, absolut und rundum zufrieden zu sein. Es fallen einem immer noch Sachen ein, die man noch besser hätte üben und nachlesen können („Hätte ich bloß (…), könnte ich bloß noch (…)! Auweia, jetzt ist es aber zu spät, verdammt!“). Anders gesagt: Man kann ein Leben lang an einem Thema arbeiten und sich mit ihm beschäftigen, ohne, dass es jemals genug sein könnte! Ihr aber müsst lediglich das Abitur bestehen und keine Dissertation zu einem jeden prüfungsrelevanten Thema ablegen ;o) !!!

3) Hier eine Anmerkung zu klassischer Nachhilfe vor den Prüfungen: Sicherlich wird der eine oder andere Fernabitur-Kandidat mit dem Gedanken spielen, sein Können oder Wissen vor den Prüfungen von einem Nachhilfelehrer oder Studenten auf Hochglanz polieren zu wollen. Ist an sich keine schlechte Idee und schadet sicherlich nicht, wenn Ihr aber Folgendes bedenkt: Der klassische Nachhilfelehrer wird sich sehr auf Eure Schwächen fokussieren und Euch damit unter Umständen sehr verunsichern. Das wäre für die Prüfung äußerst ungünstig! Versucht einen kühlen Kopf zu bewahren und Euch nicht zu sehr „zur Sau machen“ zu lassen! Nachhilfelehrer meckern nun mal und sind Perfektionisten (demonstrieren ihr eigenes Wissen aber auch allzu gerne ;o)): Dadurch seid Ihr noch lange nicht schlecht vorbereitet! (Ich selbst habe einige Wochen vor meiner mündlichen Französisch-Prüfung eine Romanistin zwecks Nachhilfe und Konversationstraining aufgesucht. Diese war auch sehr lieb und nett, ließ aber kein gutes Haar an mir und vermittelte mir den Eindruck „Na ja, das wird wohl nichts…“. Das Resultat meiner Französisch-Prüfung waren dann aber doch fünfzehn Punkte und die Frage der Prüfer: „Leben Sie in Frankreich?!“. Soviel zum Thema Nachhilfe und zur Urteilskraft der Nachhilfelehrer…;o)). Wie gesagt: Lasst Euch nicht allzu sehr verunsichern, wenn Ihr denn Last-Minute-Nachhilfe unbedingt in Anspruch nehmen wollt!

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